publié le 14 mars 2015

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Quergestreift macht breit. Längsgestreift macht lang. Und was um Himmels Willen machen Netzhemden?

Klamotten also. Ein etwas «leidiges» Thema. Vor allem dann, wenn seitens des sitters versprochen wird «ich bring was mit» und dann bist vor Ort und guckst im wahrsten Sinne des Wortes in den Salat. Immer im Hinterkopf behalten: Beim «einfachen» Portrait soll alles, aber auch wirklich alles das Gesicht unterstützen. Auch die Garderobe. Es gibt Ausnahmen, z.B. im Bereich fashion, wobei es meiner Meinung nach allerdings auch hier immer wieder auf das Gesicht ankommt.
Also vereinbarst Du lieber rechtzeitig vor dem shoot mit dem Model einen Termin, in dessen Verlauf ihr die Klamottenfragen durchgeht. Notfalls machst einen Hausbesuch und ihr stellt euch gemeinsam vor den Schrank. Erzähl, was Dir an Bildideen durch den Kopf wabert, dass Du vorhast, verschiedene Outfits zum Einsatz kommen zu lassen. Einfach, damit die Bilder unterschiedlich aussehen, was hinterher auch die Auswahlmöglichkeiten deutlich erweitert. Sowas sorgt für mehr Freude. (Die location hast ausgesucht, für den Notfall einen Plan B und damit sich Dein Model auch in aller Ruhe umziehen kann, hast die entsprechenden «Vorhänge» parat und auch mit, nachher. Nicht alle sind so furchtlos wie Mlle L und werfen sich gnadenlos hinterm Baum in den nächsten Fummel. Der «Baum» hatte bei der Geschichte auch nur einen lockeren psychologischen Effekt. Für mich *grins*).
Die Reihenfolge für einen erfolgreichen «Tag am Set» geht dabei von einfach zu komplexer. Ist wie mit den Haaren. Zu Anfang das luftig leichte, offene, anschließend darf immer mehr gesteckt und angeklebt werden. Nicht andersrum, bitte, die Spuren bekommst in der Nachbearbeitung nicht in den Griff. Also ebenso mit Kleidersachen. Zu Anfang das lockere, légère, damit sich das Model «freier» fühlt und an die Kamera gewöhnen kann, später dann die aufwendigeren Garderoben. Dann ist schon eine gewisse Vertrauensgrundlage da (hoffe ich doch) und es fällt leichter, sich ansprechend in Positur zu werfen.

Ein paar Dinge hinsichtlich der Kleidung, die «bombensicher» für annehmbare Ergebnisse sorgen – ausgehend von der Maxime, dass für ein klassisches Portrait nicht nur die Pose, sondern auch die Kleidung das Gesicht unterstützen sollen:

Nimm einfarbige Kleidungsstücke

Das lenkt die Aufmerksamkeit auf das Gesicht. Trägt das Model Streifen oder wilde Blumenmuster, werden die das Auge des geneigten Betrachters auf sich ziehen. Dieses gilt bei Einzelpersonen und erst recht bei Grupen. Wenn Du mit der Zufriedenheit einer ganzen Gruppe rechnen willst, sorg dafür, dass keiner was wild gemustertes anhat.

Nimm gedeckte Farben.

Die Person wird im Vordergrund des Interesses stehen und nicht die Garderobe. Wie eben schon angemerkt. Helle Farben ziehen das Auge an. Nach der guten alten Erkenntnis: Erst die hellen Töne, dann die dunklen. Ist so. Dazu gleich noch was aus der Kiste der Psychologie: Insbesondere rot, orange und gelb erfüllen ihren Job als Signalfarben und machen die Person, die sowas anhat, größer, hervorstehender.

Nimm ähnliche Farbtöne für Ober- und Unterteile

(beides in hellen Tönen oder beides dunklere Töne). Ein weißes Oberteil und eine dunkle Hose lassen den Oberörper größer erscheinen. Weiße Hose und dunkles Oberteil den Hintern. Behalt das im Hinterkopf. Geliebt oder gehaßt werden als Knipser, manchmal hängt es an Details.

Für Gruppenaufnahmen wähle ein bis drei Farben

… solche, die miteinander harmonieren und trotzdem kann jeder innerhalb der Palette was anderes tragen. Z.B. dunkeloliv, navy, burgunder. Oder, bei gebräunter Truppe, mehr ins pastellige gehen. Helles oliv und dazu Jeans. So als Idee. Denk an das Hervorstechen. Frag Dich ganz kurz, warum Gruppenaufnahmen beispielsweise von Hochzeitsgesellschaften oft so «gut» aussehen. Richtig. Die haben fast alle irgendwie dieselben Farben am Leib. Wenn sie sich benehmen können.

Schmuck

kommt am besten etwas zurückhaltender und eher sparsam zum Einsatz. Es sei denn, Du willst, dass aus welchen Gründen auch immer vom Gesicht abgelenkt werden soll. Oder muss.

Oberteile

Ärmel bis über den Ellenbogen machen immer einen guten Eindruck (und sie sparen den möglichen Stress mit nackten Ellenbogen). Nackte Oberarme ziehen wieder den Blick.

Röcke

… bis über das Knie gehend kann eigentlich auch selten schiefgehen (die nackten Knie sind ein gern genommener Quell des Ärgers, vor allem, wenn die Beine etwas «stämmiger» sind. Und nackte Beine … richtig. Ziehen den Blick magisch an.

Socken und Schuhwerk

dürfen sich dem gedämpften Farbspiel ebenfalls unterordnen. Aus den genannten Gründen. Denk auch an die Strumpfhosen. Nie in vorne offenen Schuhen ;).
Bei den Herren kein nacktes, haariges Wadenteil, wenn sie die Beine überschlagen. Also eher zu Strümpfen, denn zu Söckchen raten. Die Kleinigkeiten …

Der Friseurtermin

ist gerne ein paar Tage vor dem shoot. Dann kann sich das Zeug setzen. Ausnahme sind Hochzeiten. Allerdings geht die einigermassen vorbereitete Braut am Tag der Tage auch nur noch mal zum Friseur, um sich die Pracht auf dem Kopf zurechtstecken zu lassen. Geschnitten wird vorher.

Schnell noch was zur Mähne.

Offen ist meistens sehr cool, wenn es nicht gerade Fisselhaare sind. Hast keine Pose im Gange, bei der die Hände da oben mitmachen, überleg Dir, ob Du das so lassen möchtest, oder ob das ohne vielleicht nicht doch besser aussieht. Mit langen Haaren kannst tolle Sachen machen. Hab ich irgendwo schon mal drauf hingewiesen: Sorg für Abwechselung. Ponyschwanz rechts links oben unten. Oder Hochsteckfrisur. Dutt. Affenschaukeln. Bist absolut frei dabei, ebenso das Model, falls es sich selber zurechtmacht. Oder der hairdresser. Aber zeig ruhig, dass da eigentlich Mähne ist. Will heißen, dass man das ruhig und unbesorgt da hinterm Kopf aufblitzend sehen darf. Bringt Leben ins Bild. Kurze Haare lassen sich zum Beispiel mit Gel in die irrsten Varianten bringen. Nur so am Rande, damit auch für die Bengels noch was zum Zaubern bleibt 😉 Ach ja: Ventilatoren rocken. Wind machen. Wehende Haare. Hammer. Zur Not geht das auch mit einem Fön. Achte auf die Temperatur.

Das Makeup

ist eher dezent und geht lieber ins pastellige. Dunkel mag gerne gemocht werden und unheimlich cool aussehen, auf der Straße. Auf Bildern werden sie es hassen. Es sie denn, es ist die Anforderung an den Job 😉


Wenn Du mit Deinem Model die Garderobe durchgehst, verwende NIE NIE NIE negative Worte. Das hat psychologische Gründe. Ein «keine», «nicht» usw. kann sich das Hirn nicht «merken». Wird in allen möglichen «Wie bekomm ich mein Leben auf die Reihe», «Wie werde ich erfolgreich»-Ratgebern immer wieder betont und da scheint durchaus was dran zu sein. Gut, ich mache es hier auch. Und habe die Hoffnung, dass Du Dir die Sachen trotzdem merken kannst … Außerdem sind lesen und hören auch noch zwei verschiedene Paar Schuh. Also überleg Dir, wie und mit welchen hübschen Adjektiven Du die eben aufgeführten Punkte dem Model schonend, aber nachhaltig beibringen kannst. Wird schon. Zur Not greifst Dir Dein Notizbuch und machst eine Liste.
Ach ja, bevor es untergeht: Entwickel ein Gespür dafür, in welcher Garderobe sich das Model wohlfühlt. Ich mein damit jetzt primär nicht den Jogginganzug, wenns nicht zum Thema des shoots passt. Eher schon alles andere. Wohlfühlklamotten sind ein ganz grosser Pluspunkt dafür, Panik vor der Kamera zu nehmen. Fühlt sich der sitter «sicher», wird es mit einem selbstbewussteren Auftreten vor der Optik belohnt werden. Ist so.

Schreck lass nach – Der gutaussehende Mann.

DIE klassische Garderobe bei ihm ist ein Anzug. Und hey! Im ordentlichen Anzug sehen 98% der Kerle mal richtig gut aus. Spring mal über Deinen Schatten. Die Mädels werden weiche Knie bekommen, wenn Du verstehst, wie man darin rumläuft. Und kapierst, dass die verdammt bequem sein können. Vergiss alles, was Dir erzählt wurde: ein guter Anzug sitzt wie eine zweite Haut. Was bei den Mädels das Negligée und das Schlauchkleid, das ist für uns Jungs der Anzug. Nicht die Joggingbüx. «Leisure-wear» auf neudeutsch und politisch ansatzweise korrekt, vermeintlich. Nicht umsonst fliegen so irrsinnig viele auf George Clooney. Ey ! Oder kriegen lustige Phantasien, wenn Jason Statham im Einreiher locker die Ray-Ban von der Nase zupft und in die Sonne blinzelt …

Ich geh nur deswegen auf dieses irre Stück Stoff ein, weil hier ein Menge Tücken lauern, die bei «gut angezogen» beachtet werden sollten. Bei shoots außerhalb der bestellten, teuren, aufwendigen Veranstaltungen, wo die Jungs und Mädels vom Team noch ein Auge mit draufwerfen, wird das nämlich eher stiefmütterlich behandelt. Nichts ist peinlicher, als Typ in Top-Position und beschissen angezogen. Nichts. Mit solchen Bildern kannst Karrieren zerstören. Ohne, dass das jemals laut ausgesprochen würde.

Der Anzug

Dreiknopf: die oberen beiden Knöpfe sind geschlossen, der untere bleibt offen. Immer.
Zweiknopf: oberer zu, unterer offen
Einknopf: offen
Weste (Plastron): der untere Knopf bleibt IMMER offen. Das Sakko obendrüber auch. Plastron geht gar nicht bei einem Zweireiher. Steckt in der Tasche des Plastrons eine Taschenuhr, wird die Kette am dritten Loch von unten angetüdelt. Sehr souverän kommt, wenn in der anderen Tasche auch eine Kette endet. Noblesse oblige, «One day, my son, this will all be yours.» Kennst noch, die After-Eight Werbung? Nein? Ich werd alt.
Zweireiher gehen eigentlich auch nicht und schmücken nur wirklich schlanke Typen, aber falls einer damit auftaucht: es sind alle Knöpfe zu.
Ärmelknöpfe am Sakko: Wenn der unterste offen ist, handelt es sich um einen maßgeschneiderten Anzug; alles andere kommt «von der Stange» (Kannst übrigens bei Maßkonfektion ansagen, dass die den untersten Knopf bitte knöpfbar machen. Echt jetzt. Bluffen. Nicht alles, was unheimlich gut aussieht, muss auch gleich unheimlich teuer sein.) Ärmel enden VOR dem Handgelenk. Achte auf die verflixten Schulterpolster und deren Faltenwurf. Der Kragen liegt unangestrengt am Hals an und steht nicht 5m ab, bitte. Danke. Notfalls (vor allem, wenn Monsieur am Tisch aufgelehnt stehen soll) sagst es an und zupfst das zurecht. Nicht so zaghaft, die Dinger können was ab und reißen nicht gleich weg. Hoffentlich. Ansonsten bist versichert? Nein? Mist. Sakko hinten einfach mittig geschlitzt macht einen Entenarsch, wenn vornerum die Hände in den Taschen verschwinden.
Hosenbeine machen auf keinen Fall eine Zieharmonika über dem Fersenbein. Auch nicht, wenn «man das jetzt so trägt». Never. Die klassische Anzughose hat da unten auch keine Umschlagfalte. Dreckfänger. Kurze Hosen sind … euh … ja. British.
In den Taschen (Sakko wie Hose) ist nach Möglichkeit nichts. Gar nichts. Sammel den Kram vorher ein. Das macht nur unnötig Beulen.

Das Hemd

Hemdenärmel gehen bitte bis aufs Handgelenk und kurz vor den Handballen. Alles andere ist zu lang. Oder zu kurz. Kurzarmhemden gehen gar nicht und gehören rein zum Freizeitoutfit. Ebenso button-down-Hemden (die Knöppe für die Kragenspitzen wurden da nur angenäht, weil es irgendwem beim Tennis oder auf dem Green oder auf dem Solent tierisch auf die Nüsse ging, dass die Spitzen dauernd vom Winde gepeitscht ins Gesicht flatterten 😉 ). Doppelmanschetten rocken immer und zeigen, wer Stil hat. Manschettenknöpfe dürfen durchaus verspielt, aber nicht «zu lustig» sein.
Sollte sie vorhanden sein: In der Tasche steckt maximal ein (!) edles (!) Schreibgerät. Am besten aber gar nichts. Hemden von renommierten Schneidern haben keine Brusttaschen.
Hast Du was vor mit ohne Sakko oder mit Sakko locker über der Schulter: unterm Hemd sieht man kein T-Shirt seine Abdrücke hinterlassen oder gar durchschimmern. Geht nicht. Ausziehen, das Ding. Verwegen offenes Hemd mit hervorquellendem Brusthaar über braungebrannter Haut ist sehr cool Süden. Zwei Knöpfe offen. Und keine Socken, Luigi. 😉
Bei Krawatten ist bei einem «angezogenen» Mann der Steg zwischen Knopfleiste und Kragen nicht zu sehen (und da musst verdammt drauf achten; das passiert schnell, dass der Knoten rutscht. Vor allem dann, wenn es sich nicht um höchstwertige Materialien handelt.). Dass der Knoten sich nach der Kragenform richtet, ist ein Selbstläufer. Dass die Musterung der Krawatte sich nach dem Muster des Hemdes richtet, ebenfalls. Kleinkariert macht recht flott feinstes moirée mit den modernen Knipskisten unserer Zeit, behalt das im Hinterkopf.
Krawattennadeln gehen in den seltensten Fällen, Einstecktücher passend zur Krawatte hingegen fast immer.
Wenn der Binder (im Volksmund Fliege) nicht selbst geschnürt ist, achtest bitte darauf, dass da kein Gummizug (das sind die ganz schrecklichen Dinger) oder Klammer (das sind die besseren, weil der Stoff auch um den Hals rumgeht) keck zu sehen ist. Abendanzug (Volksmund: Smoking) mit echter, offener Fliege und oben einem offenen Knopf am Hemd sieht entweder daneben aus oder ist an Sexappeal nicht mehr zu überbieten. Champagnerglas oder Whiskeytumbler wären hier ebenso passende accessoires, wie die feine Havanna.
Halstuch fetzt, weil vom Aussterben bedroht. Der oberste Hemdenknopf ist offen.
Und Paisley passt zu gar nichts.

Schmuck für den Herrn

Ein cooler Hut ist an Lässigkeit nicht zu toppen. Guck Dir die Bilder von Humphrey Bogart an. Der ohne Hut? Waschlappen. Außerdem sterben Hüte leider auch aus. Wenn Dir also nach DEM Pfiff ist, im Bild → Hut. Oder englische cap. Kommt gut zum grobkarierten. Geht auch mit Gummistiefeln und auf weiten Latifundien, während der Landrover sachte vor sich hinblubbert und Freund Hund sich im Gebüsch hinter den Rebhühnern hermacht. Oder auf dem Golfplatz. Dann die weiße. Ebenso auf der schneidig durch die blauen Wellen gehenden Holzyacht.

Eleganz auch in den Tönen
Eleganz auch in den Tönen

Uhrarmbänder in Leder, in der Farbe passend zum Hemd oder Krawatte schlagen dem Fass den Boden weg. Immer. Riesengroße Uhren dürfen auch über der Manschette getragen werden. Klassische Zifferblätter rocken übrigens.
Die Strümpfe (oder lange (!) Socken) sind neutral und passen entweder farblich zum Schuh, zum Anzug, zum Hemd oder zur Krawatte. Es muss nicht immer schwarz sein. Zumindest nicht außerhalb Deutschlands.

Handarbeit. Top und für die Ewigkeit.
Handarbeit. Top und für die Ewigkeit.

Die Puschen sind edel. Hieran ist der Kenner zu identifizieren. Oxfords wirken elegant und staatsmännisch wenn sie oben nicht ganz eng geschnürt sind, Derby leicht trampelig und Monkstraps passen nicht zu jedem. Pennyloafers gehen zum Freizeitlook und Slipper mit Bommels nur zu weißen Socken, haarigen Beinen und riesigen Schulterpolstern. Die mit Bommeln und ganz breiter Kreppsohle sind Rockabilly und damit schon wieder cool. Hochgekrempelte Jeans und weiße socks, yeah 😉 Espandrilles machen mit entsprechendem Outfit sofort Côte d’Azur. Mit leicht schmutzigen Hose Sizilien. Auf jeden Fall Sommer, Wasser, Strand und Motorroller. Leichter Geruch von verbranntem Öl und Sonnencreme, heißem Asphalt und dem Sirren der Zikaden in den schwer duftenden Pinien. Leichte Brise von See, salzig. (Huhu! Ich schreib das nur, um exemplarisch mal eine Stimmung und ein Bild in Deinem Kopf entstehen zu lassen. Aufruf an Deine Phantasie. Lass laufen, die Gedanken. Schreib sie ins Notizbuch.)

Bei allen anderen Outfits kannst machen, wozu Du Lust hast. Achte einfach drauf, dass es der Bildidee entsprechend passend aussieht. Und legt einfach los. Vom einfachen zum komplizierten. Hast noch, oder? Prima.

Ach ja, eine kleine Sache noch: An einen Körper, der in einer Jeans steckt, gehört keine Krawatte. Niemals.

Klickerklacker auf dem trottoir – Madame

Makeup

ist mehr, als sich braun anzumalen. Dezenter Auftrag ist ladylike. Bunt überlassen wir den Darstellern der fürchterlichen Realitysoaps im Nachmittagsprogramm der privaten Fernsehsender. Weniger ist meistens mehr. Eigentlich fast immer.
Ansonsten ist alles frei. Sogar Männerklamotten funktionieren bei den meisten. Solange es passend und stimmig ist. Auch klassische Herrenacessoires können getragen werden, wenn sie mit Bedacht gewählt sind und sparsam eingesetzt werden. Eine kleine Selbstironie der Frau. Es ist zum Heulen.

Röcke

pressen die Figur ein wenig zusammen. Sehen eigentlich auch immer hervorragend aus, wenn die Beine nicht die Form von Säulen haben. Leider gern genommen, in Germanien und US 😯 . Steck sie in Hosen.

Kostümjacken

richten den Oberkörper auf und in hohen Schuhen stehen die Mädels ganz von alleine aufrecht. Es sieht weder aus wie Oma und betont bei ordentlichem Schnitt ohne Ende die Weiblichkeit.

Hosen

lassen sich hervorragend mit taillierten Blusen kombinieren. Die darf ganz gerne so zugeknöpft werden, dass das Dekolleté so geraden eben noch zu sehen ist.

Unter Tops und Blusen

am besten hautfarbene Wäsche tragen. Klingt verwegen, aber weiss und schwarz werden unangenehm durchschimmern. Probiers aus. Wenn das untendrunter farblich nicht zu sehen sein soll → hautfarben. Wie immer, so auch hier: Letztlich entscheidend ist die Bildidee, das, was bezweckt werden soll. Aber behalt es mal im Hinterkopf.
Bei

Blusen

greif zu solchen, die KEINE Abnäher haben. Die Dinger erfüllen ihre Aufgabe sehr verlässlich nämlich einfach mal gar nicht. In den allermeisten Fällen. Bei Kragen gilt: Je kleiner die Frau, desto kleiner sollte der Kragen sein. Ist dem nicht so, findet wie durch ein Wunder eine weitere Verkleinerung der Körpergrösse statt. Such Dir mal Bilder von Audrey Tautou (1.60m) oder Audrey Hepburn (1.70m). Wird klar, die Sache ? Prima 😎

Stehkragenblusen

… die am Rücken geknöpft sind, haben eigentlich einen aristrokratischen Ursprung. Und passen ganz hervorragend zu Caprihosen. Für die männliche Bevölkerung: Das sind die, die auf halber Höhe der Wade aufhören. Espandrilles oder Ballerinas dazu, Katzenaugensonnenbrille und Tuch im Haar. Süden. Sofort. Achte auf Pastelltöne drumrum und die Illusion ist perfekt.

Schulterfreie Kleider

Hammer. Leider machen die auch immer eine fiesigliche Hautfalte, wenn Madame völlig entspannt steht oder sitzt. Nach vorne gebeugt macht das Problem schlimmer. Lass die Schultern zurücknehmen und alles wird gut. Arme sind nicht direkt am Körper, hab ich das gerade eben richtig gesehen? Super. Die sexy curves durch das leichte Hohlkreuz und allgemein ordentliche Körperspannung siehst Du auch, nicht wahr. Geilo. Seitliches Licht arbeitet das zusätzlich raus. Sowas erfreut des Schreibers Herz. (Und unter uns: Das funktioniert auch bei den Jungs. Schultern zurück. Je nach Vorliebe mit oder auch ohne Kleid. Streiflicht lässt das sixpack vibrieren.)

Accessoires. Vorschläge. Ideen.

Es hat sich über die Jahre immer wieder bewährt, Kleinkram im Haus zu haben. Und zum shoot mitzuschleppen. Ehrlich. Ganz neue Möglichkeiten zum spielen. Also, schauen wir mal gemeinsam nach, was der Schrank so hergibt:
Krawatten aller Art. Unterschiedlichen Formen und Muster. Fliegen.
Hüte in allen Varianten. Mützen? Rein damit. Kappen auch.
Schmuckstücke ins Köfferchen. Uhren daneben. Müssen nicht unbedingt mehr gehen, sollten aber gut aussehen. Die ollen Digitalklopper aus den Anfangsjahren sind wieder hip, im Moment.
Brillen. Immer gerne genommen. Auch ohne Gläser, erspart Dir die Spiegelungen.
Tücher und Schals. Tolle Sache. Vor allem mit Schals lassen sich superduper Führungslinien bauen, im Bild. Das so als kleiner Hinweis aus dem Off.
Hosenträger. Strapse. Immer her damit.
Kaugummi in frisch. Macht bubbels aller Grössen und kann sehr fein sehr schön frech daherkommen.
Zigarren und Pfeife. Halt die Mundstücke sauber. Meistens gehen die eh nur auf den Tisch oder in die Hand. Damit sieht dann selbst ein gestandener Nichtraucher kernig aus. Die verwegene Dame bekommt Zigarillos. Gläser mit auf den Tisch, Flasche geköpft und ab dafür.
Stöcke sind auch was besonderes. Vor allem die mit dem irre verzierten Knauf.
Taschen. Schaff ran, die Dinger. Aus allen Epochen, in allen Grössen, Formen und Farben. Frag ein Mädel, von den Dingern kann man nicht genug haben. Zeitungspapier statt Wohnungskompletteinrichtung da rein und schon bekommen sie auch Form.
Jacken und Sakkos können locker am Aufhänger über die Schulter geworfen werden. Sieht unheimich lässig aus. Sonnenbrille nicht vergessen 😉
Handschuhe. In edel. In lang für die Dame von Welt. Arbeitshandschuhe gehen natürlich auch. Kommt aufs Thema an.
HendricksHosenträger irgendwo? Klassisches Klischee für den Banker. Kann man aber auch sonst super mit rumkaspern, mit den Dingern. Probier mal. Schockt.

Eine Warnung : Hosenträger nie in Kombination mit Gürteln. Entweder Träger oder keine Träger.
Fürs Lastenheft bei der Retusche : Mach am Bund die Schlaufen für den Gürtel weg. Ist schnell gemacht und sieht einfach besser aus. « Echte Hosenträgerhosen » haben übrigens Knopflöcher, in denen echte Hosenträger eingetüdelt werden. 😉

Bandanas. Das sind die Kopftüchr, die aussehen, wie Piratentücher. Blumenkranz ins Haar gesteckt. Sommer, Mittsommer, Tanz. Grünes Gras. Duftendes Heu. Oder nur eine Blume, macht «älter», ist aber immer noch die Verkörperung der Leichtigkeit des Seins.
Tattooos gehen eigentlich nur, wenn sie aufsehenerregend gut sind. Oder das klassische Herzchen auf dem Oberarm. «Uschi».
Masken. Hey! Masken fetzen. Vor allem, wenn das Gesicht aus welchem Grund auch immer irgendwelchen Ärger beinhaltet. Venezianische fordern zumindest schon einmal eine Hand in Aktion. Denk dran, den Arm leicht vom Körper zu trennen. Visuell. Bring Definition und Proportion ins Bild. Schlag ein paar Seiten zurück, da stehts geschrieben, bei den Armen.
Mal einen Schleier ausprobiert? Hammer. Knallrote Lippen, schmachtender Blick. Oder trauriger Blick und die roten Lippen. Zum Anbeissen.


Lass Deiner Phantasie freien Lauf. Mit dem Kleinkram lässt sich eine Menge anfangen. Man sollte die Sachen halt dabeihaben. Es bringt auf jeden Fall Leben in die Bilder.

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