publié le 15 février 2019

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Wir alle lieben Geschichten – sie sind das Medium, wie wir uns selber die Welt erklären. Sie sind das Medium uns selbst gegenüber uns selbst zu erklären. Sie sind das Medium, welches wir üblicherweise nutzen, unserem Leben Inhalt zu geben. Fühle. Stimuliere. Träume.

Einen disclaimer vorweg : Wenn dir im nachfolgenden Text Sachen unklar sind oder du weitere Erklärungen möchtest, wirf die Suchmaschine des Vertrauens an und arbeite mit den Ergebnissen weiter. Ich gebe dir « lediglich » einen kurzen Leitfaden an die Hand, damit gewisse Grundlagen geschaffen werden, die im Hinterkopf vorhanden sein sollten. Ist okay, oder ?

Der Unterschied zur Fotografie

Wenn wir eine Fotografie betrachten, dann basteln wir uns selbst eine Geschichte zurecht, die zu diesem Bild passt bzw. passen könnte. Als Betrachter, völlig unabhängig davon, was im Bildermacher im Zeitpunkt des Drucks auf den Auslöser vorging, oder was ihn beim Schieben an den Reglern nachher dazu bewogen hat. Wir basteln für uns etwas zusammen. Wir haben auch alle Zeit dieser Welt dazu. Eintauchen, träumen, weiterspinnen. Wir geben dem Bild damit eine Bedeutung. Unsere eigene.

Das ist bei bewegten Bildern vulgo Film nicht der Fall. Bei Film wird dem Betrachter nicht ein bisschen Zeit gegeben, zu reflektieren und sich selbst etwas zurechtzuspinnen. Der Filmemacher zwingt den Betrachter in die Richtung, die er – der Filmemacher – will. Das macht er über storytelling.

Der Betrachter guckt dann nach der Bedeutung durch das storytelling und entscheidet, ob er es « mag » oder auch nicht. Ob er sich fesseln und mitreissen lässt. Sich bewegende Bilder zwingen dich, auf die Handlung zu achten. Du schenkst dem, was passiert, deine Aufmerksamkeit. Denn die verrinnende Zeit zwingt dich dazu, du hast keine Gelegenheit, grossartig über dieses eine Bild da jetzt gerade eben gewesen nachzudenken. Deine Aufmerksamkeit geht auf den zeitlichen Ablauf.

Als Filmemacher solltest du das unter Kontrolle haben, um eine Geschichte zu erzählen. Mit allen Mitteln der Kunst, sonst schaltet dein Betrachter ab. Im wahrsten Sinne des Wortes. Im besten Fall findet er das Machwerk langweilig.

Die Folgen ?

Informationen ohne Geschichte haben keine Bedeutung für den Betrachter, bzw. keine untergeordnete Bedeutung. Storytelling soll dem Betrachter helfen, sich mit dem Inhalt zu identifizieren, mitzugehen, sich einzufühlen, mitgenommen zu werden. Der Zuschauer erwartet die nächste Einstellung, einen Fortgang und nicht das Ende der Geschichte.

Das wird erreicht, in dem ständig ein Zweck mit einem Bild, einer Einstellung gezeigt wird (meist unterbewusst), welches gerade aufflimmert. Im Grunde ist es eine Kollaboration zwischen Filmemacher und Zuschauer. Die Rolle des Zuschauers ist dabei, die Geschichte für sich zusammenzustellen und sie zu verstehen. Die Rolle des Filmemachers ist, dem Zuschauer die entsprechenden Häppchen in einer sinnvollen Reihenfolge zu präsentieren, damit seine – des Filmemachers – Absicht schlüssig wird. Der Zuschauer soll nicht (zumindest nicht sofort) seine eigenen Schlüsse ob des Fortgangs ziehen können. Storytelling ist wie eine Verbindung von vielen Punkten zu einem Gesamtbild. Diese Punkte können in dieser oder einer anderen Art und Weise miteinander verbunden werden, je nach Absicht des Filmemachers.

Struktur einer Geschichte

Show, don’t tell

Menschen haben Wissen und Erfahrung und sind vor allem dazu in der Lage, daraus und aus dem im Film gesehenen, gezeigten Bildern, die « richtigen » Schlüsse zu ziehen. Unterschätze das nicht. Dieses ist nämlich mit ein Grund, warum exzessiver Offenblendeinsatz (HIER ! Nimm dies ! DA sollst du hingucken !) wie in der Fotografie grassierend bei Film ein « faux pas » ist. Der Zuschauer bekommt es in der Tat ganz alleine auf die Reihe, einem Handlungsstrang zu folgen. Da braucht es keinen Holzhammer, sonst fühlt der sich – vollkommen zu recht – verkaspert und für doof gehalten und ist genervt. Arbeite lieber mit Ton. Ton trägt einen Film. Arbeite mit einer sauberen Abfolge von Bildern, die den Zuschauer die Schlüsse ziehen lassen, die du von ihm gezogen haben willst. Führe Charaktäre anständig in die Handlung ein. Er wird ihnen folgen. Er kann nicht anders. Mach Bilder und sabbel nicht 😉

Die Grundstruktur einer ordentlich dargereichten Geschichte sieht – vereinfacht – in etwa so aus:

Der Einstieg

Das ist der Part, in dem du als Filmemacher den Zuschauer angelst. Hier werden die Örtlichkeit, die handelnden Personen, dein Grundkonzept, möglichst auch ein Style etabliert. Der Einstieg begründet den « Ton », die « Richtung », das Genre für den gesamten Rest des Films. Ist also nicht ganz ohne und braucht eine Menge Hirnschmalz. Deine Beweggründe brauchst du hier allerdings noch nicht offenlegen. Das kommt gleich.

Der Mittelteil

Im Mittelteil sollen deine Beweggründe für den Film zutage treten. Und das bitte auch einigermassen zügig, sonst springt dir der Zuschauer wieder ab. Komm auf deinen Punkt.

Der Höhepunkt / Climax

Die ganze Geschichte steuert auf diesen Punkt hin. Der Höhepunkt. Ohne diesen ist die ganze Arbeit vergebens. Es gibt keinen Grund für das Werk. Entscheidend wird werden, wie das vorbereitet wird.

Das Ende

Die Probleme sind erklärt und mehr oder weniger gelöst, ein Gleichgewicht hergestellt und der Zuschauer irgendwie zufrieden.

Erzähltechniken

> Die Präsentation ist alles. Unterhalte. Mach es interessant >

Klingt einfach, ist es aber nicht. Fünf « Grundeinheiten » der Darreichung : Linear / Rückwärts / Anfüttern / Geschichte in der Geschichte / inner cutting. Für das letzte habe ich leider keine direkte Übersetzung … Alles kann und darf mit- und untereinander gemixt werden; achte halt darauf, dass es nicht zu kompliziert wird und deine Zuschauerschaft überfordert. Dann schalten die nämlich ebenfalls einfach ab. Im Kern geht es weniger darum, was eigentlich passiert, sondern vielmehr darum, wie du deine Geschichte erzählst.

Linear

Simpel – Von Anfang bis Ende passiert es genau so. In zeitlich korrekter Reihenfolge. Es liegt irgendwie auf der Hand, so vorzugehen. Du kannst ein wenig mit der « Ausdehnung » der Zeit spielen. Für den Zuschauer ist es sehr einfach, dem Faden zu folgen. Nur ist die Realität manchmal einfach nicht soooo toll

Rückwärts

Du fängst quasi mit dem Ende an und arbeitest dich im Verlauf an den Anfang vor.

Dein Filmanfang sollte das Ende vorwegnehmen und du weckst Interesse beim Zuschauer, indem du ihn heiss darauf machst, kennenlernen zu wollen, sie es « dazu » kommen konnte, gekommen ist. Wird gerne dann eingesetzt, wenn eben « dieser Weg zum Ende » Inhalt der Geschichte ist.

Anfüttern

Zu Beginn des Films wird direkt der « Höhepunkt » präsentiert. Bzw. kurz vor dem eigentlich Höhepunkt wird mit einem Cut jäh unterbrochen, damit nicht gleich alles sofort sonnenklar ist. Ein bisschen Spannung muss sein 😉 . Dann ackerst du dich von Anfang an bis zu diesem Cut durch und lässt es so richtig krachen. Wird gerne in Fernsehfilmen angewendet. Das Opfer liegt tot irgendwo rum. Und nun will der Zuschauer wissen, wie es dazu gekommen ist und wer warum der Killer ist und was mit dem weiter passiert. Bau starke Gefühle auf, dann zittern und schnattern die mit.

Geschichte in der Geschichte – sub story

Die sub story dient nur als Vehikel die eigentliche, in der sub story eingewickelte Geschichte von A nach B zu befördern. Das erlaubt dir in deinem Film auf Zeitreisen zu gehen, ohne die auch nur im Ansatz begründen zu müssen. Ist halt so. Und das wird auch ohne Nachfrage so akzeptiert. Grossartig, um Zeit richtig einzudampfen.

inner cutting

Beim inner cutting finden mehrere Handlungsstränge quasi gleichzeitig statt. Du kannst munter zwischen diesen einzelnen Geschichten hin- und herspringen, Rückblenden und Zukunft einbauen, aber sie sollten ALLE auf ein- und denselben Höhepunkt hinsteuern. Das ist die Schwierigkeit dabei. Diese Technik ist hervorragend geeignet, jede Menge Material aus der B-roll unterzubringen und noch viel mehr zu erzählen, als es reine A-roll in diesem Fall kann (zu A- und B-roll erzähle ich weiter unten noch was).

Der Werdegang eines Films

Du hast eine – meistens vage – Idee im Kopf, die ein Film werden könnte sollte muss. Das ist toll. Zeit, dieses in eine Struktur zu bringen, damit das hinterher auch etwas ordentliches wird und nicht nur eine weitere belanglose Aneinanderreihung bewegter Bilder zu gruseliger Musik 😉 . Im professionellen Gewerbe gibt es ein paar Strukturen und Wege, die auch dem Hobbymenschen guttun, sich daran langzuhangeln. Du musst es keineswegs sklavisch befolgen, du kannst auch Schritte auslassen. Nach meiner Erfahrung ist es allerdings Gold wert, solche Dinge zu beherzigen. Man vergisst einfach weniger und hat ein Gerüst, an dem man sich orientieren kann.

Das Exposé

Das Exposé ist der Ausgangspunkt jeder Produktion. Es handelt sich dabei um eine ganz grobe Präsentation des Vorhabens, einen Abriss der Geschichte / Dokumentation / Drama / etc., was eigentlich so der Plan ist. Ganz kurz, eine DIN A4-Seite maximal. Skizziere dein Vorhaben, das, was du erzählen willst, welche Probleme du ggfls. darstellen willst, wie deine Meinung dazu ist, was dir als Lösung vorschweben könnte.

Das Treatment

Der nächste Schritt ist das Treatment. Hier tauchen Personen, Handlungsstränge, Orte ebenso auf, wie Schlagworte, um die sich der Film drehen soll. Das kannst du ruhig als Geschichte niederschreiben. Prosa. Quasi wie einen Schulaufsatz. Habe das oben geschriebene im Hinterkopf : Beginn / Mittelteil / Climax / Ende. Es dient dazu, das grobe Sammelsurium des Exposé zu ordnen und zu gliedern. Die Grundstruktur des Filmes erkennbar machen. Wenn Personen auftauchen, dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, denen einen bestimmten Charakter mit auf den Weg zu geben. Willst Du Richtung Dokumentation / Reisebericht, dann fängst du hier an, eine Reihenfolge zu basteln, wie es interessant gestaltet werden kann. Beschreibe erste Details. Beschreibe in Adjektiven und Verben. Es sollen im Kopf erste Bilder entstehen, die sich im Hirn festsetzen. Denke an deine Zuschauerschaft – für die schreibst du das. Im professoniellen Leben sind das so zwei Seiten Din A4.

Das Drehbuch

Willst du was kinomässiges / Fiktion machen, dann kommt jetzt das Drehbuch. Ich lasse mich an dieser Stelle nicht ausführlicher dazu aus, weil es den Rahmen sprengen würde. Pardon 😉 Drinnen / Draussen / Tag / Nacht / Charakter / Dialog / Props … all diese Sachen tauchen darin auf. Die Suchmaschine der Wahl hilft weiter. Tip für lau : es gibt hervorragende Programme, die standardisierte Dinge beim Schreiben beherrschen. Das erste ist Zeilenabstand und die Schriftart – pottenhässlich Courier in 12pt. Das ist sinnvoll, denn es füllt eine DIN A4-Seite mit ziemlich genau einer Minute Film. Ist so. Ebenso Grossbuchstaben für die Szenenbeschreibung und die auftauchenden Charakter. Eine Wissenschaft für sich.

Das Script für eine Doku

Hier geht die richtige Arbeit los. Gut, noch ist es kein script, eher eine Zettel- und Notizensammlung.

Vorarbeiten

Zuerst steht die Recherche. Hoch und runter und dann noch einmal. Das ist mit die wichtigste Station auf dem Weg zu einem hübschen Film. Klaube Dir alles, was dir in die Finger kommt, zusammen. Mache dir eine Liste über Orte. Sehenswürdigkeiten ? Irgendwelche Sachen, die nicht auf jeder Postkarte zu sehen sind ? Märkte, Umzüge, sonstige Festivitäten, die in den Zeitraume deines Besuches fallen … Vergiss nicht, dass zB für einen Reisebericht die Reise bei dir zuhause losgeht. Nimm Bilder vom Flughafen / Bahnhof / Stau mit. Wer weiss, wozu die nachher noch sinnvoll sind. Stichwort B-Roll 😉

Personen(gruppen), die du vielleicht interviewen möchtest ? Was soll deine grundlegende storyline sein ? Was könnte den Zuschauer interessieren ? Also auch den, der nicht live und in Farbe mit dabeigewesen ist, nachher ? Wie willst du das visuell darstellen ? (Erzähltechniken mit der Kamera) Guck auch noch einmal nach oben zu den Techniken. Linear, parallel, durcheinander und so … Mach dir die entsprechenden Notizen. Es hilft deinem Gehirn, das ganze Zeug zu strukturieren.

Was willst du akustisch mitnehmen ? O-Töne sind das Salz in der Suppe und schaffen Atmosphäre ohne Ende. Schreib dir solche Sachen auf. Lautsprecherdurchsagen. Stimmengewirr in der Stadt und in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Vogelgeplärre auf dem Land. Wind. Wellengeplätscher. Einfach nur Stille. Der mitteilungsbedürftige Taximensch. (Das Smartphone ist dein Freund. Gibt wunderbare Apps dafür, Stichwort voice recording. Werbung bei den kostenlosen nervt schlagartig auch nicht mehr, wenn das Ding vor der Aufnahme in den Flugmodus geht 😉 ) Du wirst es bereuen, wenn du « Kleinkram » nachher nicht hast. Nicht fragen, woher … Mach dir Marker in Reiseführern, was du später einfach als voice-over vorlesen kannst, vielleicht. Oder copy – paste aus diesem Internet in einen Ordner auf dem Rechner. Oder lasse es von jemandem « vertonen », der eine schicke Stimme hat und vorlesen kann. Nicht monoton, sondern mit « Gefühl » in der Stimme. Ist geil. Echt.

Erzähltechniken mit der Kamera – Einstellungsgrössen und shotlist

Eigentlich gehört dieser Teil irgendwie zur Weiterentwicklung des Drehbuchs. Wenn ich das nämlich habe, greife ich mir daraus jede noch so kleine Information und erstelle daraus meine shotlist.

Sequenzen oder : in Szenen aufdröseln

Einer der grössten Unterschiede in der Denkweise zwischen Fotografen und Filmemachern ist die Sequenz. Das ist wirklich, wirklich wichtig. Denn hier passiert es, dass auch « schnöde » Handlungen oder Abläufe für den Zuschauer interessant, wenn nicht sogar spannend werden. Als Beispiel : Jemand kommt zur Tür herein. Als Fotograf zeige ich, wie jemand vielleicht in einer halboffenen Tür steht oder die Tür ist offen und der Mensch im Rahmen oder macht einen Schritt in den Raum. Fertig. Der Begucker reimt sich ganz von alleine den Rest zusammen.

Vollkommen anders im Film. Als erstes führe ich den Protagonisten in den Film ein (das ist der sogenannte establishing shot) und zeige ihn entweder ganz oder zumindest Oberkörper von vorn, Gesicht zur Kamera. Dann vielleicht über seine Schulter, Kopf leicht im Anschnitt, wie er sich auf die Tür zubewegt. Wenn ich mehr Auswahl für das Editing haben will, mache ich eine Schärfeverlagerung (Fachausdruck rack focus) von Schädel rückseitig im Anschnitt scharf und dann auf die Tür in scharf. Setzt voraus, dass irgendwas passieren wird oder wichtig werden wird. Sonst lasse ich den Schädel in der Unschärfe und zeige nur die Tür. Der Zuschauer « weiss » dann schon, was gleich passieren wird. In der nächsten Einstellung in etwas grösser und näher dran geht die Hand auf die Klinke und drückt die runter. Dann macht er sie auf und geht rein. Weitere Einstellung aus dem Inneren des Raumes. Man sieht die geschlossene Tür. Sollte da drinnen ein Treffen stattfinden, zeige ich einen weiteren Darsteller. Bei dem über die Schulter guckt die Kamera Richtung Tür. Drücker geht runter. Nachher im Schnitt jetzt die Hand von Nummer eins, draussen. Wieder von drinnen geht die Tür auf und der Typ kommt rein. Merkst du was ? Bekommt keiner mit, ist aber ein « natürlicher » Ablauf, halt nur mit deutlich Aufwand. Es fehlen auch noch ein paar Sachen, das tut jetzt aber nichts zur Sache. Diese Ansammlung von einzelnen kurzen Szenen wird beim Storytelling eine « Sequenz ». Greif dir einen x-beliebigen Film und drösel einfach mal solche Standarddinger auseinander, wieviele Einstellungen das so sind. Für deine eigenen Projekte – lass deiner Phantasie freien Lauf. Je mehr du nachher hast, desto mehr Möglichkeiten stehen dir im editing offen, beim Betrachter Stimmungen und Gefühle zu erzeugen. So könnte man beispielsweise hier noch close auf die jeweiligen Augen gehen. Drama.

Beim Aufheben von Sachen genau das gleiche. Mehrere Einstellungen also Szenen, Sequenz. Das macht die Sache interessant. Nur damit wird das « cinematisch ». Nicht durch ein drübergebügeltes LUT.

Im Filmsprech : establishing shots führen einen Charakter ein, einen Ort ein und sind sehr häufig als long shot (weitwinkelig, wegen der Übersicht) angelegt. Dem Zuschauer wird damit das « hier sind wir » gezeigt.

Dann folgt gerne ein medium shot. Der sagt « das ist jetzt von Bedeutung », auf diesen ein close up mit der Botschaft an den Zuschauer « Fühle. Es. Hier. ». Geht gerne auf eine Emotion oder den Ausdruck eines Moments. Wird länger geredet (z.B. bei Interviews), werden bedeutsamere Punkte herausgepickt und mit B-roll-Material aufgefüllt. Tante Google weiss auch was zur 5-shot technique / BBC 5 shot pattern.

« Gut » wird sowas, wenn die Kamera dabei einfach mal ruhig ist. Also *keine* pans, zooms, moves, solange die nicht unbedingt erforderlich sind, das Geschehen weiterbringen. Denk da lieber dreimal drüber nach. Der Zuschauer wird es danken.

B-roll

B-roll (wird im editing auch als insert shot bezeichnet) ist Bildmaterial, das zum Füllen dient. Sehenswürdigkeiten, in Interviews erwähnte besondere Vorkommnisse und Ereignisse, oder einfach Sonnenauf- und -untergänge, Blicke in die Weite. Wir nennen die auch « Augenschmeichler ». Dienen der Auflockerung, wenn Szenen / Bilder / Situationen einfach zu lange dauern, um sie dem Zuschauer am Stück in epischer Länge zumuten zu können. Achte aber immer darauf, dass die ausschliesslich zum Zwecke der kurzweiligen Unterbrechung eingesetzt werden. Youtube ist ausreichend voll mit Schrott, der eigentlich nur aus b-roll-Material besteht, weil ansonsten einfach so gar keine ordentlich Aussage irgendwo festgestellt werden kann. B-roll bedeutet, dass du einfach mitnimmst, was dir über den Weg läuft, auch wenn es nicht in deinem Hauptscript steht. Wer weiss, wozu es brauchbar werden kann. Bei richtig ernsten Produktionen machen wir uns über b-roll richtig einen Kopf und schicken dafür ein eigenes Team los.

Einstellungsgrössen

Ich halte mich hier jetzt nicht grossartig auf und werfe dir einfach Stichworte und Fachausdrücke vor die Füsse. Das Internet weiss das mit weiteren Inhalten zu füllen, unter anderem, welche psychologischen Wirkungen was hat. Wichtig. Pfeif dir das rein. Dann wird dir hoffentlich auch ein Licht aufgehen, dass Offenblende bis zum Exzess vollkommen bekloppt ist, weil damit nämlich die innere Zerissenheit oder Zurückgezogenheit eines Protagonisten ausgedrückt wird, der vom Rest der (Um-)Welt vergessen oder verlassen und beabsichtigt zurückgezogen ist. Und wer es ohne Nachdenken zeigt, will Aufmerksamkeit. Wird aber nichts, weil der blockbuster einfach nur für die Tonne ist.

Optikgeschichten, Brennweiten

  • Close ups (recht nah bis richtig nah dran – starke Emotion)
  • close up (CU)
  • medium close up (MCU)
  • extreme close up (ECU)
  • wide close up (WCU)
  • Medium shots (« normaler » Bildwinkel, über den Daumen 35-85mm Kleinbild entsprechend)
  • medium shot (MS)
  • close shot (CS)
  • medium close shot (MCS)
  • Long shots (« wide shot », die weitwinkeligen)
  • wide shot (WS)
  • extreme wide shot (EWS) – Tarantino « The Hateful Eight », die Außenaufnahmen mit der Kutsche von rechts nach links. Hammer. Wirkt richtig, richtig schick auch nur auf der richtig grossen Leinwand. Und die Szenen in der Hütte werden so fies beklemmend.
  • full shot (FS)
  • medium full shot (MFS)

Kamerahöhe

  • eye level – auf Augenhöhe
  • low angle – untersichtig, bis etwa Kinn, um eine Einordnung zu haben. Gehst Du noch weiter runter, zeigst du damit die Überlegenheit des Charakters. Citizen Kane spielt ohne Ende damit.
  • high angle – aufsichtig
  • overhead – von oben runter. Unter die Decke gehängt über den Tisch, quasi. Geht auch als bird’s view weg.
  • shoulder level – die klassischen over the shoulder shots
  • hip level – Hüfthöhe
  • knee level – aus der Sicht eines Zweijährigen 😉
  • ground level – Kamera (fast) auf dem Boden

Dutch angle

Kamera leicht nach rechts oder links gekippt. Macht eigentlich nur Sinn, wenn dem Protagonisten eine Sache komisch vorkommt und seine bisherige (Erkenntnis-) Welt leicht aus den Fugen gerät. Paradebeispiel Mission Impossible I, Prag, die Szenen in diesem Restaurant mit dem Riesenaquarium, als Tom Cruise erfährt, dass er gelinkt wurde …

Framing

  • single shot – eine Person im Bild
  • two shot – zwei Personen im Bild
  • three shot – rate mal 😉
  • over the shoulder – über die Schulter eines Darstellers. Klassisch bei Interviewsituationen / Gesprächen / Diskussionen unter Einhaltung der -> 180°-Regel. Beim Zuhörer über die Schulter, Kopf leicht im Anschnitt, Schärfe auf dem Gegenüber.
  • over the hip – wie eben, aber Hüfthöhe. Gerne genommen bei Duellen und sonstigen Schiesseisengeschichten.
  • point of view – die Kamera nimmt den Kopf eines der Protagonisten ein und erzählt es aus dessen Sichtfeld.

focus / depth of field

  • rack focus – Schärfeverlagerung von Vorder- nach Hintergrund und andersherum. Spart eine weitere Einstellung. Beispiel Marktgeschehen – du machst auf die Obstauslage im Vordergrund scharf, lässt das ein wenig stehen und verlagerst dann die Schärfe auf den Menschen hinter der Auslage. Wirkt, wenn eine Beziehung zwischen beiden Dingen hergestellt werden soll.
  • shallow focus – sehr offene Blende. Ungewissheit / Alleingelassensein / ganz bei sich sein. Hatte ich mich eben schon zu ausgelassen.
  • deep focus – von vorne bis hinten scharf
  • tilt-shift – bekannt aus der Fotografie und den Spielzeugwelten. Spar dir die Tausende von Euronen für die Optik und baue es tatsächlich mit Masken und Unschärfeverläufen in der post. Eine der wenigen Sachen, die hinterher gemacht werden können, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Markiere dir das irgendwie im Dateinamen oder in einer Liste oder wie auch immer, damit das nicht in Vergessenheit gerät. Kommt ohnehin nur selten vor.
  • zoom – jo. Wie der Name sagt. Wirkt, wenn dem Protagonisten ein Blitzgedanke kommt, der sehr sehr wichtig ist und ihn stark bewegt. Gilt auch für den Vertigo shot.

Kamerabewegungen – camera movement

  • static – still und in der Regel vom Stativ.
  • Pan – vulgo Schwenk nach rechts oder links. Führe die gemächlich aus, sonst sieht das hinterher aus, als wärest du auf der Flucht. Auf jeden Fall üben, bis sich das Gefühl für die passende Geschwindigkeit einstellt bei dir.
  • Tilt – Schwenk nach oben oder unten
  • Swish pan – (sehr) schneller Schwenk
  • Tracking – das Hauptobjekt wird mit laufender Kamera verfolgt. Paradebeispiele : Atonement und Saving Private Ryan – jeweils die Szenen an den Stränden. Oder Baby Driver. Je nach Stimmungslage des Akteurs mit Gimbal oder Steadicam. Ist der total mies drauf und gehetzt, geht auch hand held.

Nur für die Vollständigkeit gibt es noch Anweisungen für camera direction : forward, backward, left, right, up und down. Weiter für mechanism, sticks (Stativ), hand held (mach da bloss nicht zuviel Gebrauch von – das zeigt die Unsicherheit / Gehetztheit des Protagonisten. Paradebeispiel At Eternity’s Gate. Ist ein recht junges Werk über van Gogh. Im ganzen Film gibt es original ZWEI Einstellungen, die mit einem Kran gemacht sind, der komplette Rest der anderthalb Stunden ist aus der Hand gewackelt. Hammeranstrengend zu gucken. Aber van Gogh war auch innerlich total hin- und hergerissen.

Weiter geht es mit gimbal, slider, jib (das ist ein kleiner Ausleger), crane (richtig grosser Ausleger), drone, dolly und steadicam. Dolly geht in der Regel einher mit tracks. Straight und curved. Geradeaus und um die Kurve.

Das ist eine Menge Holz, oder ? Die Klaviatur des visuellen storytelling. Nutze es. Sinnvoll. Bei Film ist es so, dass jede Einstellung, jeder Winkel eine Bedeutung hat, wenn es richtig hart kommt. Du kannst so dermassen schön mit deinen Zuschauern spielen, ohne dass die überhaupt mitbekommen, was da eigentlich mit ihnen passiert. Aber du musst dich auf den Kram einlassen wollen und – wie auch in der Fotografie – immer und immer wieder üben und machen und noch einmal machen. Es macht dich nur besser. Versprochen. 😉

Nach den Dreharbeiten

Nach dem Urlaub / der Reise stehst du jetzt da, mit deiner Schnipselsammlung und sollst das in eine gewisse Reihenfolge bringen. Als erstes wirst du dir alles angucken. Und ich meine alles. Es ist ein riesiges Puzzle, was da vor dir ist. Durchatmen und hinsetzen. Hilft alles nichts. Es wird sich zusammenfügen zu einem Film. Vertrau mir.

Transkribiere dein Rohmaterial

Transkribieren heisst im Klartext : Gesprochenen Text anhören und « abtippen ». Klingt doof, ist doof, frisst Zeit, ist aber leider notwendig. Mach es, du wirst dir nachher selber danken. Denn hier fängst du an, das Material zu loggen und zu kategorisieren. « Redebeiträge » schriftlich vor sich zu haben hilft zum einen, es vor sich zu haben. Physisch. Zum anderen siehst du den Inhalt und kannst diese Teile schon einmal hin- und herschieben und bestimmten Bildern zuordnen. Mache dir zu reinem Filmmaterial Notizen, was da in jedem clip enthalten ist. Wenn dein Programm die Möglichkeit bietet (die guten haben das alle), leg gleich so ausführlich und genau als machbar die Metadaten an. Nervig, zeitfressend auf den ersten Blick, spart hinterher aber jede Menge Zeit, wenn du danach suchen kannst. Langsam entwirrt sich das Wirrwar.

Sichte das GROSSE Dickicht

Was sind die Hauptelemente ? Hast du bedeutsame Charaktäre dabei ? Was sind Schlüsselmomente ? Zusammen mit den schriftlichen Aufzeichnungen, die du vor deiner Abfahrt gemacht hast, werden sich die einzelnen Puzzleteile zum grossen Ganzen fügen. Wirf die einzelnen Abschnitte in entsprechende Ordner ; so bleibt die Übersicht erhalten

Bau Sequenzen zusammen

Durchforste das Material nach Minigeschichten, die in ihrer Gesamtheit später den Film ergeben.

Baue eine Achterbahn

Nimm die Minigeschichten von eben und bau eine Achterbahn. Hoch und runter. Spannungsgeladene Abschnitte wechseln sich mit ruhigen ab. Busfahrten zu einem Ort, der Ort laut schrill und hektisch, die Umgebung eines Ortes, Portraits von den Menschen etc. pp. Mach eine Geschichte daraus. Die Erzählelemente von oben hast du noch parat ? Youpi 🙂 Rythm und Pace wird so etwas auch genannt, in der Filmsprache.

Wenn du hast : Schurke und Held

Wenn du sie hast. Protagonisten und Gegenspieler. Diesen Part kannst du aber auch wegfallen lassen. Bei einer klassischen Dokumentation wären das hier jetzt die Pro- und Kontrapositionen zu einem Thema.

Beginn, Mitte, Ende

Sollte dir inzwischen geläufig sein. Sortiere das Material entsprechend.

insbesondere das Ende

Wenn du richtig schick viel Material hast, denke als erstes darüber nach, wie du das Ende gestalten willst. Auf das geht alles hinaus und ein ordentliches Ende zu haben macht den Haufen schlagartig kleiner. Hat sich bewährt.

Ein starker Einstieg

Zuschauer angeln, du erinnerst dich ? Neugierde wecken, auf das sie nicht wegschalten. Gut. Lass es krachen, aber ncht übertreiben, sonst ist das ganze Pulver gleich schon zu Anfang verschossen. Etabliere die Kernaussage mit Teaserbildern. Fütter an. Bei klassischem Dokumentarfilm wird das regelmässig ein Vorfall ( = die Initialidee, die dich überhaupt ins Thema getrieben hat) sein, an dem sich Pro und Kontra reiben können. Wecke Neugier, baue etwas zusammen, bei dem der Zuschauer sich fragen kann « Wie konnte das nur so und so oder so und so passieren ? »

Vorsicht im Mittelteil

ALLES, was im Mittelteil passiert, MUSS die Geschichte tragen, unterstützen. Ist das Material aus welchem Grunde auch immer nicht ganz passend oder gar lahm, schmeiss es raus. Sonst wirst du den Zuschauer verlieren. Leg das Zeug beiseite – vielleicht ergeben sich daraus noch lustige outtakes für den Abspann 😉

Skriptaufbau

Nur der Vollständigkeit wegen : A4, quasi in der Mitte « falten ». Die linke Spalte enthält « das Bild », die rechte den dazugehörigen Audiopart. Industriestandard. Manchmal richtig in der Mitte Zeitangaben, vulgo timecode oder kurz « TC ».

  So. Nun damit aber ab an den Rechner, wir wollen schliesslich irgendwann mal auch etwas zu sehen bekommen 😉

Grundmuster einer professionellen timeline

timeline_roguenat
timeline

Im Schnittprogramm der Wahl kann Ordnung gehalten werden. Nachfolgend der Abriss, wie im professionellen Gewerbe eine timeline aufgebaut ist. « V » ist dabei eine Videospur, « A » entsprechend Audio.

  • V9 – visual FX Versionen / Shot Versionen / Jede Information, die das Team für die Nachverfolgung der Arbeit brauchen kann
  • V8 – Untertitel
  • V7 – Matteboxes / Letterboxes (ist das Verhältnis des Endbildes. 16:9 / 2.39:1 / 1.85:1 usw.) Matteboxes sind die schwarzen Balken rechts und links, Letterboxes die oben und unten.
  • V6 – übergangsweise / temporäre Farbarbeiten als Varianten (Farbkorrektur / Belichtung etc. und grobes Grading)
  • V5 – Effekte (Greenscreen / Rotoscoping / digital characters)
  • V4 – V1 hier fliegen A- und B-Roll rein (A-roll klassisch V1 und V2, B-roll obendrüber) / clips / Arbeitslayer / resizes / keyed effects / wipes / fades / transitions … die ganze Klaviatur des editing
  • A1 – A3 (mono – mach die mono, das spart erheblichen Stress mit der Richtung, aus der der Ton kommt, Interferenzen und was das da noch alles an Hässlichkeiten gibt) Dialogspuren
  • A4 – additional dialogue / narration / voice over
  • A5 – A8 (mono) Foley / Umgebungsgeräusche / sonstige Effekte
  • A9 – A12 (stereo) Stereo Sound effects / ambience (room tone) / 3rd party sound FX
  • A13 – A14 (stereo) Music / Score
  • A15 – A17 cleaned dialogue (« cleaned » ist das, was nachher vom Tonprofi zurückkommt) cleaned sound fx cleaned score / music

Kleinkramsammelsurium

Forsche selber nach, wie das mit ordentlichem editing funktioniert. Das ist eine Kunst für sich und wird nicht umsonst irre bezahlt. Guck nach, was ein J-Cut und ein L-Cut sind und wie die eingesetzt werden können. Welchen Sinn und Zweck ein smash cut hat und wann der rockt. Welche transition (das sind die Übergänge zwischen zwei clips – sowohl bei video wie bei audio) wie eingesetzt wird. Oder wann es mit einem hard cut gemacht werden kann. Finde heraus, warum speedramping ausser hip meistens doof ist und der jump cut fetzt. Suche danach, wie ein dolly zoom funktioniert und nachträglich gebaut werden kann, aber mach das um Himmels willen nicht andauernd. Kümmere dich um pacing und rythm. Die beiden Dinger sind extrem mächtig. Und wichtig obendrein, denn damit lassen sich Gefühle richtig gut steuern, ohne, dass der Zuschauer das mitbekommt. Halte dich mit Spezialeffekten zurück. Effekte dann, wenn sie angebracht sind und den Film nach vorne bringen. Sonst wirkt das einfach nur aufgesetzt und blöde.

4k ist gerade schwer angesagt und hip. Vor allem dient es in der Realität dazu, den Kram nicht rechenintensiv auch in riesengross auszugeben, sondern vorrangig dafür, deine Möglichkeiten im editing zu erweitern. Fahrten im Bild machen zu können spart zusätzlichen Aufbau. Das gilt insbesondere für kleine Zoomgeschichten und den Ken-Burns-Effekt. Notfalls mehr Fleisch bei der stabilization zu haben, ohne, dass es gleich rauscht und knattert und Vergrösserungsmist produziert, ist eine feine Sache. Das « downsampling » auch. Sieht irgendwie einfach schicker aus, wenn 4k auf FullHD eingedampft wird. Hinter die Ohren schreiben, bitte. Danke.

Bei Ton bist du bitte hinterher, was ducking ist und wie das funktioniert. Dann nervt Mucke nämlich nicht. Tue dir selbst einen Gefallen und lass Audio nicht ruckartig enden, wenn es der Geschichte nicht dienlich ist. Fading ist toll und nimmt den Betrachter sachte an die Hand. Übersteuer den Kram nicht. Für youtube und Konsorten liegt die Obergrenze bei -3db, Kino -12db. Oberhalb -3db läufst du rasend schnell Gefahr, dass es klirrt. Das ist dann nicht mehr zu retten. Défintif kaputt. Lauter machen sollen die Begucker das selber. Bei der Aufnahme nimm schon was auf, bevor die Hauptaction losgeht. Fünf bis zehn Sekunden Zugabe sind schön, um Umgebungsgeräusche überhaupt zu haben bzw. sie als Störgeräusche zu haben und rausrechnen lassen zu können. Die guten Audioprogramme beherrschen das. Gleiches am Ende der Aufnahme. Kann als L-cut Situationen retten. Kümmere dich zumindest grob darum, was Equalizer sind und können – mächtige Werkzeuge, die schon so manche Bredouille wieder rausgerissen haben.

Dass die Musik zum Thema passt, ist eigentlich ein Selbstläufer. Mach sie nicht zu laut, die darf gerne im Hintergrund ihr Werk verrichten. Gib dir Mühe mit der Suche, Mistzeugs gibt es bereits ausreichend, da musst du dich nicht unbedingt auch noch mit einreihen. Such nach « no copyright »-Material bei youtube und speicher dir das als Nur-Ton weg. AAC / WAV ist fein, mp3 reicht oft vollkommen aus, weil an den Stücken eigentlich kaum noch geschraubt werden braucht. Es gibt tatsächlich Menschen, die erstens was können und zweitens das gegen Namensnennung weggeben. Das sollte im Abspann dann auch wirklich gemacht werden. Fairness und so.

Colour correction und colour grading sind zwei verschiedene paar Schuhe und kommen beide erst zum Schluss. Colour correction ist die Anpassung von Weissabgleich, Farbe und Belichtung. Zieh dir alle Informationen, derer du habhaft werden kannst, was mit der « RGB parade » und « vectorscope » gemeint ist und wie du damit umgehen kannst.

Colour grading ist das Verpassen eines Style und das antriggern des Zuschauers über Farbe. Wirf Tante Google in die Bresche, die wird dazu was rausfinden. Lass Farbpsychologie nicht ausser Acht. Das ist tausendmal wichtiger, als Offenblenddünnsinn und hektische Fahrten. Gleiches gilt für LUTs. Die einfach drüberzuklatschen geht fast immer schief.

Nimm dir beim Sortieren richtig Zeit für das Verschlagworten und ein für dich brauchbares Einordnen in die berühmten « bins ». Das macht nämlich, dass du hinterher weisst, was wo drin ist und wofür du das verwenden wirst. Lass das Videobearbeitungsprogramm neue Dateinamen vergeben, die Rückschlüsse auf den Inhalt zulassen. Die guten können sowas. Die Bedienungsanleitung wird dir verraten, was du dafür machen sollst.

Ganz wichtig, egal was du machen willst : Mache es von Anfang an ordentlich und hol das bestmögliche raus, was du kannst. Immer. « Das mache ich hinterher in der post » ist tödlich. Nahezu immer.

Bei allem : Hab Spaß 🙂