publié le 11 février 2020

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Claire. Paris.

Leider musste ich kürzlich erst wieder mit ansehen, wie unwohl sich ein Model vor der Kamera fühlen kann, wenn der « Könner » mit dem schwarzen Ding einmal mehr den wichtigen Zampano macht und Wohlfühlatmosphäre über diese Wichtigkeit vollkommen vergessen hat.
Dabei sind die Dinge, die es zu beherzigen gilt, doch gar nicht soo wild, damit nicht sofort zu sehen ist, wie schlimm dieses Zusammentreffen war.

Leute, die Person da vor der Linse, die möchte betüdelt werden. Das *ist* eine blöde Situation, da vorne zu stehen oder zu sitzen und in diese Kiste zu starren. Erst recht, wenn sich da wer hinter versteckt und dann das Ding meist auch noch mit einem Riesenrohr bestückt hat und dir damit vor der Nase rumfuchtelt. Mach es selber einmal, stell dich da hin, lass jemanden machen. Dieses beklemmend ätzende Gefühl, welches sich breitmacht, wenn da keine Anweisungen kommen. Wenn da eigentlich so gar nichts kommt. Dann fühlt sich der sitter so richtig schön zusammenfallend alt, müde und FETT.
Ich hatte mich in grauer Vorzeit schon einmal dazu ausgelassen, was so die kleinen, feinen Anforderungen eines models an den Menschen mit der Kamera sind. Daran hat sich in der Zwischenzeit nichts geändert.

  • beschäftige dich mit deinem Model. Persönlich. Zeig Interesse. Am besten auch echtes Interesse. Frag nach Familie, Haustieren, so dir sonst nichts besseres einfällt. Persönliche Interessen, ein Punkt, der immer hoch im Kurs steht.
  • Hab einen Hocker oder einen Stuhl parat. Zum einen lassen sich mit den Dingern tolle Sachen anstellen, zum anderen – und wichtiger : Du hast damit etwas, worauf man es sich bequem machen kann, worauf man sich ausruhen kann. Wo die Füsse irgendwie abgestellt werden können. Das erleichtert drastisch das Posing.
  • Gleiches gilt für die Hände. Alles geht besser, wenn die was zu tun bekommen. Hab da was in petto. Accessoires heisst das Stichwort. Gib Händen was zu tun, damit die nicht blöde in der Gegend rumghängen. Schafft einen freien Kopf und damit Sicherheit.
  • Körpersprache. Mach Kurven in die Figur. Such in diesem Internet nach entsprechenden Posen. S-Curve, auch bekannt als Arabesque ; du wirst was finden. Gib dir einfach ein klitzekleinwenig Mühe.
  • Hab das Schminkköfferchen dabei. Gut, Abdeckpuder hilft meistens schon. Gegen glänzende Stirn. Und wenn du das dreimal in der post wegmachen kannst – es geht jetzt nicht um deine Künste an den Reglern, es geht um das Wohlfühlgefühl des Dingen da vor der Linse. Nicht vergessen. Wichtigstes Wesen von Welt und so. Hinter die Ohren damit. Betüdel es. Auch dann, wenn es an und für sich (noch) nicht erforderlich ist. Pack eine Bürste mit ein. Einen Spiegel. Fusselrolle. Strohhalme schonen den Lippenstift beim trinken. Zeig, dass du die Sache ernstnimmst.
  • Halte dein Set klein. Vor riesigen Softboxen und diesen geilen 150er Paras, die heutzutage jeder meint haben zu müssen, haben nur Profis keinen Respekt. Profimodels, nicht der Pro-Kamerabesitzer. Bau lieber eine « Kuschelecke », die nicht erschlagend wirkt.
  • Lerne, auf Fremde zuzugehen. Das. Ist. Wichtig.
  • Achte auf den blöden Hintergrund. Zu allererst. Auch das ist wichtig. Sehr wichtig. Deine Überlegung dahinter sieht man nämlich. Geht auch nicht von Offenblendterror weg. Vergiss diesen Gedanken ganz schnell wieder.
  • Weniger ist mehr.
  • Es geht nicht darum, wie eine Fotografie aussieht, es geht darum, wie sich eine Fotografie anfühlt.
  • Mehr scherzen.
  • Imitiere natürliches Licht. Das entspricht sogar dem topaktuellen Trend. Ausserdem ist das schmeichelnd und lässt gut aussehen. Sie wollen alle gut aussehen. Wie Kinostars.
    Oder lass es richtig ballern. Richtig harte und tiefe Schlagschatten auf kontrastierenden Vollfarben sind zwar schon wieder auf dem absteigenden Ast, aber noch nicht ganz aus der Mode.
  • Wenn du gerade gezuckt hast und ein Fragezeichen über deinem Kopf steht : Lern. Licht. Und Schatten. Licht ist alles.
  • Guck nach sauberen, klaren Linien. Nicht nur im Raum, auch am Körper. Sowas geht, glaub mir. Dreiecke mit den Armen bauen, als Beispiel. Erkläre es auch. Hält die Laune oben, und die Spannung auch.
  • Es geht eigentlich nur um das Gesicht. Alles andere an Drumherum soll das unterstützen.
  • Ausdruck schlägt Perfektion. Immer.
  • Und Matschaugen schlagen überhaupt nichts.

Wenn du dein Wissen noch einmal wieder auffrischen möchtest, hier sind Grundlagen dazu 😉 .

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